Sogenannte Problempferde
Wenn Pferde Probleme machen, dann liegt es meistens daran, dass Menschen das Problem verursacht haben. Zwar gibt es Pferde, die einen schwierigeren Charakter haben als andere oder ein Exterieur, das nicht optimal für Reitzwecke geeignet ist, doch wird kein Pferd mit Verhaltensauffälligkeiten geboren. Diese entwickeln sich erst im Laufe der Zeit. Beißen, treten, steigen, bocken oder aggressives Benehmen bilden sich meist als Reaktion auf Überforderung, Schmerzen oder andere negative Erfahrungen mit Menschen aus. Neben der psychischen Verfassung kann auch das Exterieur eines Pferdes zu Problemen führen.
Problempferde sind oft einfach das Ergebnis misslungener Kommunikation zwischen Mensch und Tier. Wie bei den Menschen gibt es auch bei den Pferden unterschiedliche Gemüter und Lerntypen. Was bei allen anderen Pferden funktioniert haben mag, führt bei manchen nicht weiter. Wer es dennoch versucht, beißt auf Granit. Das Pferd wehrt sich möglicherweise und wird zu Unrecht bestraft. Es versteht nicht, wofür es bestraft wird und widersetzt sich. Der Mensch wiederum versteht nicht, warum das Pferd sich widersetzt. So kommt ein unseliger Kreislauf in Gang. Auch mangelnde Erfahrung im Umgang mit Pferden kann zu Problemen führen. Eine inkonsequente Erziehung und uneindeutige Signale senden widersprüchliche Botschaften und überlassen das Pferd sich selbst.
Um überhaupt ein gesundes Arbeitsverhältnis zwischen Mensch und Pferd zu schaffen, muss der Mensch die Natur des Pferdes verstehen. Das Pferd ist nicht nur ein Flucht, sondern auch Herdentier. Das bedeutet es gibt eine strenge Rangordnung, eine Hierarchie. Diese Hierarchie bestimmt auch die Rechte und Pflichten jedes einzelnen Herden-Mitgliedes. Eine Herde wird vom Ranghöchsten Tier (Alpha) angeführt und alle anderen folgen ihm bedingungslos. Das Pferd weiß, das der Alpha immer nur das Beste für die Herde möchte.
Basierend auf diesen natürlichen Prinzipien liegt es an uns das Pferd zu überzeugen, dass wir in der Lage sind die Führungsposition zu übernehmen. Gibt der Mensch keine eindeutigen Signale oder zeigt ein inkonsequentes Verhalten, schmälert dies das Vertrauen des Pferdes in ihn. Der Mensch kann seine Funktion als Leittier nicht erfüllen und so beginnt das Pferd, diese Rolle selbst zu übernehmen. Über Jahrhunderte entwickelten die Indianerstämme des pazifischen Nordwestens eine Kommunikationsform um die Position des Leittieres einnehmen zu können welche nur über die Körpersprache stattfinden kann.
So waren sie damit in der Lage, das Pferd als solches zu verstehen und zu behandeln. Sie versuchten nicht dem Pferd Vertrauen "aufzudrängen, “ sie nur zu benutzen, oder sie mit - für das Pferd - sinnlosen Spielen, zu manipulieren. Sie verschafften sich Respekt auf eine faire und artgerechte Einstellung ihnen gegenüber - ähnlich wie die Tiere es untereinander tun. Die Ausbildung eines guten Indianerpferdes dauerte viele Jahre, hatte aber zum Ergebnis, dass es letztlich ein treuer und zuverlässiger Wegbegleiter wurde. Und das deren ganzes Leben lang.
Wenn auch Sie sich so ein Verhältnis zu Ihrem Pferd wünschen, das von Respekt, Vertrauen, und Achtung geprägt ist, dann sind Sie bei uns mit ihrem Pferd genau richtig!